Georg Elser Bremen

"Ich habe den Krieg verhindern wollen."
Georg Elser

GEORG ELSER

Der Hitler-Attentäter aus der Arbeiterschaft

Bereits seit 1938 plant der Schreiner Johann Georg Elser, Hitler zu töten und so den drohenden Krieg zu verhindern. Er erfährt, dass Hitler am 8. November 1939 zum Jahrestag des Hitlerputsches von 1923 im Münchener Bürgerbräukeller sprechen wird. Elser verschafft sich Zugang zum Veranstaltungsraum und installiert dort in nächtelanger Arbeit einen Sprengkörper mit Zeitzünder.

Hitler verließ entgegen den bekannten Planungen wenige Minuten vor der Explosion den Versammlungssaal und entging so dem Anschlag. Georg Elser wurde noch am selben Abend in Konstanz festgenommen. Nach langen Verhören und Folter gestand er Tage später das Attentat und seine Absicht, den Krieg zu verhindern.

Die vollständige Darstellung des Lebensweges von Georg Elser ist zu finden:

 

Die Nationalsozialisten sahen in Elser zunächst das Werkzeug des britischen Geheimdienstes. Auch nach 1945 wurde er oftmals diffamiert. Heute kann seine Alleintäterschaft nicht mehr bezweifelt werden. 


Neben dem Attentatsversuch von Claus Schenk Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944 handelt es sich bei Elsers Tat um den einzigen Anschlag, der dem Leben des Diktators hätte gefährlich werden können. Heute gilt Georg Elser als einer der konsequentesten Gegner der NS-Diktatur. Mit großem Respekt sehen viele Menschen sein frühzeitiges Erkennen des heraufziehenden Krieges und sein planvolles Vorgehen bis zum Attentat.

NEUER NAME FÜR DIE LANGEMARCKSTRASSE

Mit dem Mythos Langemarck wird der Krieg verherrlicht –
Die Umbenennung ist lange überfällig.

Als Langemarck-Mythos oder Mythos von Langemarck wird ein politischer Mythos bezeichnet, der die im Deutschen Reich betriebene Verklärung einer verlustreichen militärischen Auseinandersetzung während des Ersten Weltkriegs zum Inhalt hatte. Das Gefecht fand am 10. November 1914 in der Nähe des belgischen Ortes Langemarck nördlich von Ypern statt.

Auf deutscher Seite wurden in dieser Schlacht hauptsächlich neu aufgestellte, zum Teil aus bislang Ungedienten (wie Freiwilligen und Ersatzreservisten, Studenten und Gymnasiasten) sowie zu einem großen Prozentsatz aus älteren Angehörigen der Landwehr zusammengesetzte Reservekorps eingesetzt. Etwa 2.000 Mann Verluste kostete ein deutscher Durchbruchsversuch am 10. November 1914.

Die Oberste Heeresleitung kommentierte die Ereignisse vom 10. November 1914 einen Tag darauf mit einem folgenreichen Bericht, der von fast allen deutschen Zeitungen auf der ersten Seite abgedruckt wurde:

„Westlich Langemarck brachen junge Regimenter unter dem Gesange ‚Deutschland, Deutschland über alles‘ gegen die erste Linie der feindlichen Stellungen vor und nahmen sie. Etwa 2.000 Mann französischer Linieninfanterie wurden gefangengenommen und sechs Maschinengewehre erbeutet.“

Dieser Bericht wurde von großen Teilen der deutschen Öffentlichkeit unkritisch aufgenommen und löste die Entstehung eines Mythos über den heldenhaften Opfergang junger Soldaten aus:

Es entsprach den emotionalen Bedürfnissen einer nationalistisch und imperialistisch erzogenen Jugendgeneration während des Krieges und dann noch mehr nach dem Versailler Vertrag von 1919, die bedingungslose Opferbereitschaft, den heldenhaften Mut und die Begeisterung für das Vaterland zu zentralen Werten zu verklären. Jährliche Langemarckfeiern, öffentliche Zeremonien (auch in Bremen), ein Langemarckpfennig, Bau und Weihe einer Gedenkstätte sorgten für die beständige Erneuerung des Langemarck-Kultes.

Quelle und weitere Hinweise:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mythos_von_Langemarck

Die heutige Bremer Langemarckstraße hieß seit dem 18. Jahrhundert Neue Allee, nach 1800 dann nördlich Große Allee und bis zum Stadtgraben Kleine Allee. Der südliche Teil der Straße hieß ab Neustadtscontrescarpe Meterstraße. Am 11. November 1937 wurde der Straßenzug von der nationalsozialistischen Stadtregierung Bremens in Langemarckstraße umbenannt.

Angeregt durch die Diskussionen im Stadtteil und Beratungen im Stadtteilbeirat in den letzten Jahrzehnten und die Entwicklung von Umgestaltungsideen in der Hochschule haben wir die Idee entwickelt, die Langemarckstraße in Georg-Elser-Straße umbenennen zu lassen. Damit könnte ein Zeichen gesetzt werden für die Würdigung eines Menschen, der den 2. Weltkrieg verhindern wollte und große Initiative und Zivilcourage bewiesen hat.

Unsere Initiative bewertet den Mythos Langemarck u.a. wie folgt:

  • Jeder Krieg fängt mit Kriegsverherrlichung an.
  • Zu jedem Krieg gehören Mythen, so auch gefördert durch die Umbenennung des Straßenzuges der Großen und Kleinen Allee und der Meterstraße in Langemarckstraße am 11. November 1937: „Der Mythos von Langemarck“.
  • Mit kriegsverherrlichenden Mythen muss Schluss gemacht werden.
  • Wir brauchen ein deutliches Zeichen für eine friedliche Gesellschaft, Frieden und Zivilcourage.

Diese Themen sind heute unter dem Eindruck des Krieges Russlands gegen die Ukraine wichtiger denn je.

Wir haben zu unserer Idee noch folgende Gedanken und Anmerkungen:

  1. Es gibt den Denkort an der Hochschule, der auch zukünftig an die Gräuel der Schlachten bei Langemarck erinnern wird.
  1. Wenn der Name „Georg-Elser-Straße“ oder vielleicht sogar „Georg-Elser-Allee“ (unter Bezugnahme auf die Hochschul-Ideen zur Begrünung) als Alternative genannt wird, haben wir ein positives Ziel für die Umbenennung. Ein Engagement dafür lohnt sich. Das ist sicher besser als „nur“ zu sagen, wir wollen die Straße umbenennen.
  1. Unsere Initiative kann über mindestens 100.000 € verfügen um notwendige Kosten, die mit der Umbenennung verbunden sind, zu tragen. Diese Kosten, die auf Gewerbetreibende, Privathaushalte usw. zukommen, waren seinerzeit das wesentlichste Gegenargument gegen die Umbenennung, das wir jetzt sicherlich deutlich entkräften könnten.

Die Georg Elser Initiative Bremen wird diese Gedanken in den nächsten Wochen und Monaten dem Stadtteilbeirat Neustadt, gesellschaftlichen und politischen Initiativen, Institutionen wie z.B. die Hochschule und aber auch direkt der Neustädter Bevölkerung nahe bringen.

Wir versenden in unregelmäßigen Abständen einen Newsletter. 

Die Langemarckstraße liegt im Zentum der Bremer Neustadt und ist 1400 Meter lang.

GEORG ELSER INITIATIVE BREMEN

Gegründet, um Erinnerung wach zu halten

Die Georg Elser Initiative Bremen wurde 1998 gegründet. Ziel war es von Anfang an, die Erinnerung an Elsers Mut und Zivilcourage wachzuhalten.

Erster Sprecher der Initiative wurde Bernd M. Krause, im folgte später Achim Rogoss nach.

Die Schirmherrschaft für die Initiative übernahm von Anfang an Bürgermeister a.D. Hans Koschnick († 21. April 2016).

Die Initiative führte eine Vielzahl von Veranstaltungen durch und präsentierte die Wanderausstellung »Ich habe den Krieg verhindern wollen – Georg Elser und das Attentat vom 8. November 1939« – Eine Dokumentation der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

Im Jahre 2006 veröffentlichte die Initiative in der Edition Temmen das Buch »Georg Elser – Ein Attentäter als Vorbild«, Herausgeber: Achim Rogoss, Eike Hemmer und Edgar Zimmer. Das Buch ist vergriffen, kann aber hier als PDF heruntergeladen werden.

 

Eine Postkartenaktion unserer Initiative in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Bremen in 2001/2002 trug entscheidend dazu bei, dass zum hundertsten Geburtstag von Georg Elser im Jahre 2003 eine Sonderbriefmarke herausgegeben wurde. Öffentliche Erstausgabe der Georg-Elser-Sonderbriefmarke mit Sonderstempel im Sonderpostamt des Bürgerzentrums Neue Vahr sowie Benennung eines kleinen Weges in der Nähe des Aalto-Hochhauses an der Berliner Freiheit nach Georg Elser. Die Namensgebung erfolgte durch den Schirmherren, Bürgermeister a.D. Hans Koschnick. An dem Weg stehen keine Häuser; leider erfährt der Weg damit im Alltagsleben keine Bedeutung.


Im Jahre 2021 hat sich die Initiative neu organisiert; viele neue Mitglieder sind hinzugekommen und es wurde ein neuer Vorstand gewählt. Die Mitglieder setzen es sich zur Aufgabe, das Andenken an Georg Elser, seinen Mut und seine Zivilcourage durch Benennung einer repräsentativen Straße oder Einrichtung zu fördern.

KONTAKT

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

Ansprechparter: Jürgen Maly