Georg Elser Bremen

Zivilcourage hat viel Gesichter
Grußwort von Bürgermeister Andreas Bovenschulte

Zivilcourage hat viel Gesichter. Eines dieser Gesichter ist Georg Elser. Dass die Georg-Elser-Initiative sich in Bremen nachhaltig für die Verbreitung der Geschichte des Attentäters auf Adolf Hitler einsetzt, ist nicht nur überaus lobenswert. Es ist eine beeindruckende Form der politischen Bildung aus der Mitte unserer Gesellschaft.

Die Bremer Georg-Elser-Initiative wurde 1998 gegründet, um die Erinnerung an Elsers Mut und Zivilcourage und vor allem seinen unnachgiebigen Widerstand gegen den Nationalsozialismus wach zu halten. Um ihn als Vorbild zu würdigen, hat die Initiative unter anderem den 160-seitigen Essay-Band „Georg Elser. Ein Attentäter als Vorbild“ herausgebracht, der 2006 im Bremer Rathaus vorgestellt wurde. Darüber hinaus organisierte die Initiative zahlreiche Veranstaltungen, die an den Widerstand im Nationalsozialismus und insbesondere an ihren Namensgeber erinnert.

Ich bin fest davon überzeugt, dass es gerade in der aktuellen politischen Zeit diese Initiativen braucht, die in die Bevölkerung hineinstrahlen, Aufklärung leisten und zum Zusammenhalt aufrufen. Denn nur die Gemeinschaft wird uns durch die aktuell politisch herausfordernden Zeiten bringen, die häufig mit für die Bürgerinnen und Bürger wirtschaftlich schwierigen Phasen einhergehen.

Der 37 Jahre alte Georg Elser war von Haus aus kein sonderlich politischer Mensch. Er war ein Kunstschreiner. Es störte ihn, dass die Gehälter sanken und die Lebensqualität im Land abnahm. Dass Menschen wegen ihrer Religion weniger frei sein sollten, stieß ihm auf. Gleichzeitig erkannte er in Adolf Hitler entgegen aller Propaganda nicht die Lösung der Probleme. Er erkannte in ihm den Kriegstreiber, der er war. „Ich wollte ja durch meine Tat noch größeres Blutvergießen verhindern“, begründete Georg Elser später sein Bomben-Attentat auf Hitler in München. Er war fest davon überzeugt, dass er die NSDAP und ihre Politik stürzen könne, wenn er nur Hitler, Göring und Göbbels ausschalte.

Heute ist der Attentäter ein Vorbild. Er gehörte zu den wenigen Menschen, die Hitlers wahre Pläne frühzeitig durchschauten. Und er war mutig genug, mit aller Konsequenz dagegen vorzugehen. Sein Andenken zu bewahren ist richtig und wichtig. Die Ideen und das Engagement der Georg-Elser-Stiftung sind bemerkenswert. Gerade jetzt, wo wieder Krieg in Europa herrscht, ist es ganz besonders bedeutend, die weitsichtigen Personen unserer Geschichte hervorzuheben und Zivilcourage innerhalb der Gesellschaft zu stärken. Daher danke ich der Georg-Elser-Initiative sehr, dass sie sich genau hierfür einsetzt und wünsche viel Erfolg bei ihrem Wirken.

Andreas Bovenschulte, Bürgermeister